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Ja ja, der Pokal hat seine eigenen Gesetze. So abgedroschen diese Fußball-Weisheit ist, so bitter bekamen die ®otzer sie an diesem Sonntag zu spüren.
Selten hat ein Team ein Spiel so dominiert und sich dann selbst um die Früchte des Erfolgs gebracht. Im Pokal muss einer verlieren. Wer massenweise Chancen auslässt, der zieht in der Elfmeter-Lotterie die Niete.
Die Bedingungen für den Pokalfight waren fast perfekt: Sonne, Oktoberwärme, Schiede- und Linienrichter, viele Mann an Bord, nur der Platz war etwas feucht. Aber er war im Walde eingebettet, was dem Ganzen fast schon etwas Idylle verlieh. Doch diese Idylle war trügerisch. Das Spiel hatte kaum begonnen, da lagen die ®otzer 0 zu 1 hinten.
Ein Ballverlust führte zum Durchbruch des Gegners auf der rechten Seite und zum Pass in den Strafraum - alles recht abseitsverdächtig - und schließlich zum Führungstor des Gastgebers. Da waren noch keine zwei Minuten gespielt. Doch die kommende Spielzeit sollte zeigen, dass dieses Tor eher ein Zufall war. Denn anschließend spielten eigentlich nur die ®otzer.
Nur eine Minute nach dem Tor schossen sie selbst eins. Doch hier wurde auf Abseits erkannt.
Das sollte sich in der ersten Hälfte noch mehrfach wiederholen. Hinzu kamen weitere vergebene Chancen.
Mal landete ein Schuss in den Armen des Tormanns.
Mal wurde das Tor knapp verfehlt.
Mal wurde das Lattenkreuz getroffen, wie in der 30. Minute. Ein Spruch von der ®otzer-Bank brachte es auf den Punkt:
"Jeder wünscht sich so viele Chancen, wie wir haben."Doch dann kam die 32. Minute und die Angriffsbemühungen der ®otzer wurden endlich belohnt.
Sie kamen über rechts mit Justin zu Pascal und dann landete der Ball bei David.
Er schoss endlich den Ausgleich. Mit diesem Unentschieden ging es in die Halbzeit und irgendwie waren alle ®otzer-Anhänger überzeugt, dass die zweite Hälfte einen klaren Sieg bringt.
Doch es blieb dabei. Das Spiel fand vor allem in der Hälfte des Gastgebers statt.
Einziger Unterschied: Waren die ®otzer zunächst vor allem über links gekommen, liefen nun die meisten Angriffe über rechts.
Doch weiter ohne zählbaren Erfolg. Vom Spielfeld-Rand hieß es irgendwann:
"Nicht, dass sich das irgendwann rächt."Zunächst nicht. Denn in der 63. Minute setzte sich erst Daniel links außen in Höhe des Strafraums durch und flankte in die Mitte.
Dort setzte sich Marcel durch, schoss und traf zum 2 zu 1. Das schien der Sieg zu sein. Doch der Jubel wich nur drei Minuten später ungläubigem Staunen. Der Gastgeber hatte einen Freistoß auf der rechten Seite. Der Schuss kam und war eigentlich einer der eher ungefährlichen Art. Doch der Rasen war nass, der Ball rutschig.
Und so rutschte er dem Hüter durch die Hände und rollte ins Tor. Wieder Unentschieden. Den bis dato unauffälligen Gastgeber verlieh dieser Anschlusstreffer irgendwie Flügel. Bis zum Abpfiff tauchte er fast häufiger vor dem ®otzer-Tor auf, als die ganze Spielzeit zuvor. Sie versuchten es vor allem mit Weitschüssen.
Nicht ungefährlich, letztlich aber doch immer eine Beute der Hüter oder am Tor vorbei.
Es ging in die Verlängerung. Plötzlich war es eine fast ausgeglichene Partie. Die ®otzer zollten langsam ihrer Laufleistung Tribut, dafür witterte der bis dahin spielerisch kaum auffällige Gegner Morgenluft.
Beide Teams versuchten es mit Schüssen von hinten.
Zwingendes sprang in den zweimal fünf Minuten allerdings nicht heraus.
Die Gesetze des Pokals sagen in diesem Fall: Elfmeter-Schiessen. Sicher spielt dabei auch Können eine Rolle. Aber letztendlich ist es doch mehr ein Glücksspiel. Und die ®otzer hatten Pech.
Elfmeter Nummer 2 war zwar platziert geschossen, aber nicht scharf genug. So konnte ihn der Naunhofer Hüter aus der rechten Ecke holen.
Alle anderen Schüsse gingen rein, womit es in der fünften Runde 5 zu 3 für den Gastgeber stand und der letzte Schütze der ®otzer gar nicht mehr antreten musste. Offizielles Ergebnis: 7 zu 5 nE für die SPG Grosssteinberg/Naunhof.
Fazit: Dieses Pokal-Aus war unnötig. Die Gründe sind beschrieben. Am Einsatz oder der Einstellung lag es nicht. Aber irgendwie muss sich mal die Quote aus Chance und Treffer ändern. Eins aus elf wie in der ersten Hälfte ist zu wenig. Wiedervorlage nächste Woche im Punktspiel.