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Es ist wie verhext. Am Wetter kann's nicht liegen. Der Frühling hat sich klar durchgesetzt, nur bei den ®otzern regt sich nichts.
Die dritte Niederlage in Folge und dann auch noch so hoch, wie nie zuvor. Dabei waren sie gar nicht schlecht. Doch wenn es insgesamt nicht richtig rund läuft, dann verlässt einen auch noch das Glück. Dann kassieren 11 Mann schnell zwei 11-Meter und es fallen 11 Tore.
Kurz vor Anpfiff sagte jemand auf der Tribüne, er wolle viele Tore sehen. Hätte sich das bloß niemand gewünscht. Denn schon nach gut fünf Minuten begann ein Torgauer Torreigen. Vorher hatte der Gegner schon den ®otzern gezeigt, dass es in diesem Spiel kein leichtes Durchkommen gibt.
Sie kamen zwar über die Mittellinie, aber nicht bis zum Strafraum.
Andererseits hieß es, den auch sehr offensiv ausgerichteten Gegner vom Tor fernzuhalten. Bei Zweikämpfen ist so etwas immer eine Gratwanderung. Und wenn dann Angreifer und Verteidiger im Strafraum fallen, pfeift ein Schiedsrichter auch gern.
Elfmeter und fast hätte Hüter Benni ihn gehalten. Aber leider nur fast. Zum Glück dauerte es nicht lange, dass die ®otzer ausgleichen konnten.
Nur drei Minuten nach dem Elfer bekommt Marcel in der Mitte den Ball, sprintet auf das Tor zu, schießt am herauseilenden Tormann vobei und läuft zusammen mit dem Verteidiger dem Ball bis ins Tor hinterher.
Jetzt hätte es eine spannende Partie werden können. Doch in der 11. Minute pfiff der Schiedsrichter wieder Elfmeter gegen die ®otzer.
Er hatte das als Foul gesehen.
Und wieder ist Benni fast dran. Doch es steht 1 zu 2. Ein Nackenschlag für die ®otzer. Doch bevor sie den so richtig wegstecken können, steht es schon 1 zu 3. In der 13. Minute schreien die Zuschauer aus dem ®otzer-Block Abseits, doch der Schiedsrichter sieht es anders und lässt Torgau einschießen. Und während sich die ®otzer noch aufregen und betrogen fühlen, macht Torgau einfach weiter. Leider wieder nach nur drei Minuten mit dem nächsten Tor. Dieses Mal war es wieder der "dritte" Ball, der im ®otzer-Tor landet. Ecke Torgau, abgewehrt. Schuss aus der zweiten Reihe, ge- aber nicht festgehalten.
Kopfball Torgau, drin. 1 zu 4. Das machte die Auswärtsmission in Torgau echt schwer. Aber es blieben noch 54 Minuten. Doch es sah nicht gut aus.
Die ®otzer wollten, kamen aber irgendwie nicht mehr hinten raus. Fast jeder Abstoß landete beim Gegner, die Fehlpässe häuften sich. Torchancen Mangelware.
Meist blieben die ®otzer irgendwo in der Mitte hängen. Und wenn es ans Verteidigen ging, machten sich die zwei Elfmeter bemerkbar. Da wurde nicht mehr konsequent attackiert. Die Folge: In der 24. Minuten kassierten die ®otzer auch noch das 1 zu 5.
Ein Torgauer kann rechts an zwei Abwehrleuten vorbei und ins Tor schießen. Sechs Tore in der Hälfte einer Hälfte! Und davon fünf gegen die ®otzer. Das steckt man nicht so einfach weg. Vielleicht lag es daran, dass bis zum Ende der ersten Halbzeit gar nichts mehr klappte.
Das Spiel fand vor allem in der ®otzer-Hälfte statt.
Ausflüge nach vorn hatten Seltenheitswert.
Immer wieder wurde im Vorwärtsgang der Ball verloren und musste dann zurückerobert werden, damit er nicht wieder im Tor landete. Irgendwann war dann die Halbzeit vorbei.
In der Pause muss es eine Ansprache des Trainers gegeben haben. Die ®otzer kamen verwandelt aufs Feld.
Plötzlich machten sie Druck, spielten schnell nach vorn.
Das Spiel verlagerte sich in die Torgauer Hälfte. In der 41. Minute dann Freistoß für die ®otzer. Marcel schoss und der Ball wurde von einem Bein ins Tor gelenkt.
Als Torschütze wurde Pascal angegeben, ein Torgauer raufte sich allerdings auch die Haare.
2 zu 5 und die ®otzer wollten mehr, brachten den Ball schnell zum Anstoß zurück.
Sie warfen alles in die Offensive. Leider wurde das in der 45. Minute bestraft. Einen Ballverlust im Mittelfeld bestrafte Torgau mit dem sechsten Tor. Doch irgendwie witterten die ®otzer hier doch noch eine Chance.
Jedenfalls griffen sie jetzt immer wieder schnell an und kamen zu Chancen. Ihr Spiel war jetzt deutlich besser. In der 53. Minute mit Erfolg.
Einen Schuss von Marcel konnte der Hüter noch parieren. Doch dieses Mal blieben die ®otzer dran.
Torgau bekam den Ball nicht aus dem Strafraum - so lange, bis Aboser traf zum 3 zu 6.
Noch 17 Minuten. Aus der Hälfte wissen wir, dass man da gut und gerne 4 Tore machen kann. Und tatsächlich.
In der 56. Minute kamen die ®otzer über rechts mit Toni, Lars und Serhat.
Und sie machten das 4 zu 6. Doch wieder pfiff der Schiedsrichter und entschied auf Abseits. Das war nach dem Nackenschlag aus der ersten Hälfte der Genickbruch.
Die ®otzer spielten zwar weiter, immer weiter. Aber man merkte ihnen an, dass sie nicht mehr an die Wende glaubten.
So kam Torgau wieder besser ins Spiel.
Zunächst hatte die Abwehr das im Griff. Doch in der 64. Minute verschätzte sich der ®otzer-Hüter bei einem schwach geschossenen Ball, so dass der ins äußerste rechte Eck kullerte.
Zwei Minuten später dann wieder das Rätsel: Abseits oder nicht? Die ®otzer-Abwehr rief und hörte auf zu spielen - nur einen Pfiff hörte man nicht.
Folgerichtig machte Torgau das Tor, sein achtes. Das war dann auch die letzte entscheidende Szene in diesem Spiel, das die ®otzer 3 zu 8 verloren.
Fazit: Das war so ein Was-wäre-wenn-Spiel. An den ®otzern war die erste Hälfte vorbeigelaufen, vor allem nach den zwei Elfmetern. Die deutliche Leistungssteigerung reichte nicht. So verloren sie zurecht, wenn auch das Ergebnis deutlich zu hoch ausfällt. Platz 2 ist wohl erst einmal länger futsch. Willkommen im Mittelfeld oder besser Mittelmaß. Doch Vorsicht. So weit sind die Abstiegsplätze gar nicht entfernt.